Forty Years After

Hallo Ihr Lieben,

was ein Wetter! Ich hoffe, Ihr könnt es alle genießen, nach dem halbwegs lausigen Sommer in diesem Jahr. Ich komme gerade vom See und Wassertreten im Anschluss muss dann auch immer noch sein. Das ist wie Urlaub 🙂

Nach Renovierungsarbeiten und Zimmerumzügen innerhalb des Hauses sind wir nun endlich fertig geworden und mein Strickzimmer befindet sich nun unter dem Dach. Auch wenn ich zuerst gar nicht richtig hier hinauf wollte – es ist sehr gemütlich und heimelig geworden. Abends scheint immer so schön die Sonne herein, was ein tolles Licht in den ganzen Raum zaubert.

Ja, und bei den Umzugs- und Räumarbeiten ist mir etwas wirklich Schönes in die Hände gefallen. Ich hatte es schon ganz vergessen. Ganz still und leise fristete es ein trauriges und sicher auch langweiliges Dasein in einem Handarbeitskorb, den ich vor mehr als 35 Jahren mal von meinen Eltern zu Weihnachten bekommen hatte.

So eine Freude: Ich hielt eins meiner allerersten Handarbeitsprojekte in den Händen. Es muss ungefähr vor vierzig Jahren entstanden sein, ich schätze, dass ich so 12 Jahre alt gewesen sein muss und in der Schule gab es damals das Fach Hauswirtschaft, bzw. Handarbeiten ja noch. Auch auf den höheren Schulen wurde damals darauf noch großen Wert gelegt und das war auch gut so. Ich denke nicht, dass mir in dieser Frage eine Leserin widersprechen mag 😉

Also, lange Rede, kurzer Sinn:

Ein Stick-Übungsläppchen. Ich kann mich erinnern, dass uns die Lehrerin den Kreuzstich, den Hexenstich und diesen anderen Stich, von dem ich leider grad nicht weiss, wie der heißt, gezeigt hatte und dann mussten wir dieses Läppchen hier phantasievoll selber fertigen. Also auch einiges erfinden. Heute würde man dazu hochtrabend „designen“ sagen. 🙂

Und jetzt, fast vierzig Jahre später, hatte ich die Idee, das Teil rahmen zu lassen! Keine Ahnung, wieso ich nicht viel früher drauf gekommen bin! Und heute hat das gute Stück einen schönen Platz in meinem Zimmer gefunden, wo es sich ganz wunderschön macht. Natürlich nicht, ohne vorher auf der Rückseite des Rahmens ein paar Infos zu hinterlassen. Man weiss ja nie, ob eine spätere Erbin oder ein Erbe so etwas zu schätzen weiss, und wenn ja, ist es immer schön, auch ein wenig über das Ererbte zu wissen <3

Mir kam dann ganz spontan die Idee, das Projekt im Nachhinein sozusagen noch zu benennen: Es soll

„Forty Years After“ 🙂

heißen.

Ich weiss, dass eine alte Schulfreundin hier auch ab und zu mal mitliest – vielleicht erinnert sie sich an unsere Arbeit damals. Das würde mich sehr freuen.

Habt einen schönen Abend,

Eure Anja aus der Strickstube

P.S: Das Bild im Titel mit den Schriftzug „Anja’s Strickstube“ hat mir übrigens meine Stieftochter ENYA gemacht. Ist das nicht eine schöne Geste von ihr? Sie wohnt nun bei uns…