19. Feb 2017 2 Kommentare
Meine Grannydecke ist fertig!
Guten Abend liebe LeserInnen,
ich bin selber überrascht, aber mein bisher größtes Projekt ist endlich fertig geworden!
Nachdem ich einen Stoffladen in der nächstgelegenen Kreisstadt Fürstenfeldbruck besucht hatte und dort gut beraten worden bin, musste ich leider einsehen, dass ein Baumwollstoff als Rückseite der Granny nicht taugt. Schweren Herzens ließ ich den Stoff, den ich mir bereits halbwegs ausgesucht hatte, dort und überlegte weiter, wie ich die Decke am besten hinterlegen könnte.
Zudem hätte mich der Stoff plus Vlies zum Dazwischennähen an die 80 Euro gekostet. Das musste auch überlegt werden, denn egal, was ich dafür nehmen würde: Billig wäre es in keinem Fall.
Nach langem Hin und Her ist mir dann eine ganz flauschige Fleecedecke eingefallen, die ich bisher eigentlich ganz stiefmütterlich behandelt hatte. Die Farbe passte perfekt, nur die Größe nicht.
Was spricht dagegen, einfach eine Fleecedecke an die Granny zu nähen? Eigentlich ja nichts und so schnitt ich die Decke kurzerhand zurecht und nähte sie dann an die Granny dran.
Das war letzten Freitag und dass ich dafür ganze drei Stunden gebraucht habe, naja, das kommt daher, dass ich im Nähen im Grunde eine Null bin. Aber das gebe ich gerne zu und das spielt bei meiner Kostenrechnung, die nun folgt auch keine Rolle mehr, weil es sowieso nicht ins Gewicht fällt, wie Ihr gleich sehen werdet.
Zeitlicher Aufwand:
- Die Zeit, die ich zur Planung der Granny, zum Aussuchen des richtigen Garns und für die Bestellung selbigen gebraucht habe, schlägt mit ca. zwei Stunden zu Buche
- Probehäklen eines Squares: 2 Stunden
- Schlussendlich hatte ich 135 Squares gehäkelt: 202,5 Stunden
- Das Zusammennähen dieser Squares zur fertigen Decke: 30 Stunden
- Vernähen der Fäden: 3 Stunden
- Zuschneiden und Annähen der Fleecedecke: 1,5 Stunden (siehe oben 😉 )
- Aufwand Stoffberatung: 2 Stunden
Macht insgesamt 243 Stunden
Materialkosten:
- 33 Knäuel DROPS Safran: 51,15 Euro
- Fleecedecke: 20.- Euro
Macht zusammen 71,15 Euro
Legt man für die Arbeitszeit nun den lächerlichen Stundenlohn von 5 Euro zu Grunde, errechnet sich ein Preis für die Grannydecke von sage und schreibe:
1.286,15 Euro
Das hat mich nun selber verblüfft und wenn man dies dann auf Bekleidung oder Hauswäsche oder was auch immer umrechnet, wird einem klar, warum die Menschen früher, vor dem Industrialisierungszeitalter nur zwei Kleider, bzw. „Monturen“ zum Beispiel im Schrank hatten 😉 Und so weiter… :-/
Ich weiss nun jedenfalls noch viel deutlicher, als ohnehin schon, warum ich kein Stück meiner Handarbeiten verkaufe, sondern nur verschenke. Natürlich nicht an jeden 😉
In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Abend und für morgen einen guten Start in die neue Woche.
Eure Anja aus der Strickstube
19. Feb 2017 @ 20:55:01
Oh Anja gut, dass du mal diese Rechnung gemacht hast. Das ist echt der Hammer. Aber ich verschenkte ja auch nur und verkaufe nie. Ich hab schon öfter darüber nachgedacht, dass einem kein Mensch z.B. für Socken den reellen Preis zahlen würde.
19. Feb 2017 @ 22:38:32
Ganz genau, Anke und deshalb sollten wir auch dabei bleiben: Nichts verkaufen, schon gar nicht unter Preis.