05. Jan 2021 Keine Kommentare
„Meditation I“
Für das neue Jahr 2021 wünsche ich Euch allen Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Vor allem aber wünsche ich Euch immer genügend Rohmaterial zum Handarbeiten oder für Eure anderen Hobbys und superschöne Erfolge und Ergebnisse dabei.
Mein erstes Projekt im neuen Jahr heißt „Meditation I“ und das kam so:
- Ich befinde mich seit 10 Monaten im Home-Office
- Ich hatte sehr lange nicht an meinem Spinnradl gesessen
- Die Rauhnächte waren mir mal egal
- Spinnfutter hatte ich bestellt
- Das neue Heft der Handspinngilde hatte seinen Weg zu mir gefunden
- Beim ersten Durchblättern ist mir ein Buch-Tipp ins Auge gefallen: „Spinnen tut der Seele gut“
- Buch bestellt – Buch geliefert
- Die ersten Kapitel habe ich bereits gelesen
Ich habe mich danach ganz bewusst an mein Spinnrad gesetzt und versucht, über Dinge nachzudenken, die mir vorher beim Lesen der ersten Kapitel des Buches ganz spontan in den Sinn gekommen sind. Ohne dabei nun all zu sehr ins Detail gehen zu wollen, kann ich aber sagen, dass es zuerst irgendwie nur so ganz allgemeine Themen waren.
Anfangs fiel es mit schwer, bei einem Gedanken zu bleiben und diesen zusammen mit meinem Faden weiter „zu spinnen“. Es brauchte doch ein wenig Übung, was ich so gar nicht erwartet hatte. Dann aber bemerkte ich, dass das halbwegs monotone Ausziehen des Fadens aus dem Kammzug, das immer gleiche Geräusch des Rades, der ewige Einzug des Fadens auf die Spule und das Treten der Pedale meine Gedanken ordnen konnten, wenn ich mich erst mal nur darauf konzentrierte.
Danach versuchte ich, zu einem Gedanken zurück zu kehren und dann klappte es auch irgendwie. Man glaubt ja gar nicht, was einem dabei alles in den Kopf kommen kann. Ich bin erstaunt und begeistert. Ganz neue Sichtweisen und Lösungen eröffnen sich in Meditation mit dem Spinnrad. Ich glaube, dass das Radl ab sofort viel öfter Arbeit hat, als bisher.
Vielleicht kommt der Ausdruck „Die spinnt ja!“ auch davon, dass einem beim Spinnen die erstaunlichsten Gedanken kommen und ein anderer diese zuerst einmal gar nicht nachvollziehen oder die Sinneswandlung verstehen kann. Könnte doch sein…. 🙂
Meine 300g Fasern, die ich mir für die Festagszeit bestellt habe, sind auf Grund dessen, dass wir coronageschuldet schön brav zu Hause geblieben sind und kaum einen Menschen zu Gesicht bekommen haben und auch nicht in ein nahe gelegenes Skigebiet gefahren sind oder gar eine Flugreise angetreten haben, schon versponnen, verzwirnt, gebadet und zu Strängen gedreht. Auffallend positiv war auch, dass mir beim Verzwirnen nicht ein einziges Mal der Faden gerissen ist. Das war sonst leider immer der Fall.
Hier die Eckdaten zu „Meditation I“:
200g Fasern:
handgefärbt mit Säurefarben in Babygrey
50% Alpaca, 50% Tussahseide gebleicht
heraus bekommen habe ich 534m bei doppelter Verzwirnung
Die anderen 100g sind ganz anders und mir daher einen eigenen Post wert.
Nun macht es Euch gemütlich. In Bayern ist morgen ja nochmal ein Feiertag.
Alles Liebe,
Eure Anja aus der Strickstube