Kapuzenschal, Frühlingserwachen und ein bulgarischer Brauch

Hallo Ihr Lieben,

draußen ist so ein schönes Wetter: die Sonne scheint und die Temperatur ist fast im zweistelligen Plusbereich. Außerdem zwitschern die Vögel lustig in den Bäumen und heute morgen habe ich sogar einen Specht hämmern gehört. Da passt ja mein Kapuzenschal irgendwie so gar nicht dazu, den ich gestern fertig gestellt habe. Während ich ihn auf den Nadeln hatte, hat sich der Winter auch immer mehr verabschiedet und so hatte ich natürlich ganz andere Strickideen, als so ein Winterteil. Was? Ein Winterteil? Naja, was ich heute so gelesen und gehört habe, könnte es sein, dass ich dieses „unnötige Winterteil“ am nächsten Wochenende schon ausführen kann oder muss, denn eine Rückkehr des Winters mit einem Temperatursturz von bis zu 20 Grad ist angesagt. Das kann ich mir gar nicht so richtig vorstellen, denn nachdem der Schnee draußen nun fast weggetaut ist, kommen Krokusse, Schneeglöckchen und die ersten Narzissenstängel zum Vorschein. Das warten wir lieber mal ab, denn es wäre ja nicht das erste Mal, dass die Wetterfrösche sich geirrt hätten….obwohl….wenn vielleicht noch ein schönes Langlauf-Wochenende drin wäre??

 

Und nun möchte ich Euch noch von einem bulgarischen Brauch erzählen, von dem ich gestern erfahren habe: meine Chefin hat mir dieses Armbändchen (siehe Foto unten) aus Bulgarien mitgebracht und derartige Bändchen tragen am Ende des Winters dort wohl fast alle Frauen und Mädchen und das hat folgende Bewandtnis:das Bändchen muss bis zum 21. März in jedem Fall am Arm getragen werden. Sobald man den ersten Storch oder das erste blühende Bäumchen sieht, wirft man es in ein Gewässer und spricht seinen größten Herzenswunsch aus, der dann in Erfüllung gehen soll.

Über das Mitbringsel habe ich mich sehr gefreut – an solche Bräuche glaube ich jedoch nicht und darüber hinaus habe ich im Moment gar keinen großartigen Wunsch, der es wert wäre, dieses schöne Band wegzuwerfen. Nein, nein…ich habe mich entschlossen, es zu behalten und vielleicht auch nach dem 21. März immer mal wieder zu tragen. Und dabei kann ich mir dann doch auch etwas wünschen, falls mir noch etwas einfallen sollte, oder? Bis zum 21. März trage ich das Bändchen aber trotz allem auf jeden Fall. Die riesengroße Umweltverschmutzung in Folge von Millionen solcher Bänder in Seen, Flüssen und Bächen in Bulgarien mag ich mir lieber nicht vorstellen, aber seinen Herzenswunsch auszusprechen, während man das Band in eine Mülltonne wirft, wäre ja auch überhaupt nicht romantisch 😉

 

Und nun genießt alle noch ein wenig die Sonne, denn schon bald soll damit ja wieder Schluss sein, wenn man den Wettermachern Glauben schenken darf. Im Moment weigere ich mich jedoch noch – und zwar stri(c)kt!!!  🙂

Alles Liebe,

Eure Anja aus der Strickstube